Chop Shop by Yves Jaques

Tie Dämpfe sind heute schwer. Ich mag das ganz einfach, dieses schluderige Gefühl, das man bekommt, die Essenzen, die von einem frisch umlackierten Auto verdampfen. Das hier ist eine aufgemotzte Corvette aus den frühen Neunzigern. Früher bronzefarben, jetzt rot. Wurde letzte Nacht hereingebracht. Für irgend jemand war heute ein trauriger Morgen. Machte sich auf den Weg zur Arbeit, und hey! Das Auto ist weg.

Richtig, wir arbeiten in einem Chop Shop, in einer illegalen Werkstätte, die gestohlene Autos ummodelt. Wir haben schon den ganzen Tag gearbeitet, als ich sehe, wie Toady durch das Loch eines Schraubenschlüssels blickt. Er sagt, „Los. Gehen wir. Gehen wir.“

Sein Glasauge, umrahmt vom Schraubenschlüssel, sieht ganz nass aus.  Es lässt mich an die gefrorenen Augäpfel denken und an die Geschichte, die mir meine Mutter immer erzählt hat, darüber, wie sie die Augäpfel von Fröschen eingefroren hatten und dann als Murmeln benutzten – so bettelarm war sie als Kind.

Toady sagt, „Los, gehen wir, machen wir eine Spritztour, eine Spritztour. Schauen wir mal, was wir finden können. Schauen wir mal, was wir am Straßenrand finden können.“ Und der Schraubenschlüssel ist nach wie vor hart gegen die Augenhöhle gepresst, drückt sein Auge in das Loch des Werkzeugs. Ein seltsamer alter Sack, dieser Toady. Aber ich kann gut mit ihm umgehen.

Wir rollen also aus dem Hof auf die Straße, in einem Benz, der schon fast fertig ist. Er hat bereits eine andere Farbe und eine neue Zulassung. Jetzt noch Motor- und Fahrgestellnummer abschleifen, neue montieren, und das gute Stück ist fertig für einen Käufer. Für so ein Arschloch mit ausreichend Kohle, der keine Finanzierung braucht.

Toady mag diese Gegend hier, direkt an der SR-99. Anonym und billig; die Lage ist günstig für die Autodiebe, die die Wägen anschleppen, und günstig für die Käufer, die sie wieder abschleppen. Und sie liegt auch in der Nähe von Toadys Favoriten.

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